Wandern für einen guten Zweck

Toller Wandertag in Kleinmaischeid

Glühwürmchen & Fledermäuse waren Highlight des Tages

Anhausen / Kleinmaischeid. Als die Raiffeisenbank Neustadt eG zu einem weiteren Wandertag für den guten Zweck einlud, war den Verantwortlichen klar "Das könnte was geben". Der Verschönerungsverein des Kirchspiels Anhausen kümmert sich um viele tolle Projekte und hat mit Friedhelm Kurz einen erfahrenen Naturexperten und ehemaligen Forstrat an seiner Seite, der so manche Besonderheit der Region kennt. Das machte sich die Genossenschaftsbank zu eigen und bot eine Wanderung durch den Thalhauser Wald an, bei der eine Spendensumme von aufgerundet 3.000 € für den Verschönerungsverein zusammenkam. Ein großartiger Erfolg.

Über 120 Gäste hatten sich gegen 18:00 Uhr an der Grillhütte im Isertal eingefunden und schon ging's los. Auf mehr oder weniger versteckten Wegen ging es auf einem Stück der Iserbach-Schleife vorbei am Veltens-Weiher bis zum Dreikirchspielsstein und wieder zurück zur Grillhütte. Bestes Sommerwetter begleitete die Wanderfreudigen, von denen einige auch ihre Vierbeiner mitgebracht hatten.

Erste Zwischenstation machte die Gruppe am Veltens-Weiher. Friedhelm Kurz wusste zu berichten, dass die Einheimischen hier früher das Schwimmen gelernt haben. Heute wird das Gewässer vollständig der Natur überlassen und ist ein wichtiges Biotop in der Region, das zur Artenvielfalt beiträgt. Nicht nur der Eisvogel, ein selten gewordener Bewohner, fühlt sich hier heimisch.

Der Dreikirchspielsstein war der zweite Halt auf dem Weg zurück zur Grillhütte. Die Bedeutung dieser Landmarke, an der sich drei Wege treffen, ist für Wandernde zunächst kaum erkenntlich. Eine Infotafel klärt daher auf und Mitglieder des Verschönerungsvereins erläuterten die Besonderheit auch für die Mitwandernden. An dieser unscheinbaren Stelle mitten im Thalhauser Wald treffen drei Kirchspiele aufeinander, darunter Maischeid und Anhausen. Besonders im Mittelalter hatte diese Grenzregion eine große Bedeutung für die Anwohnerinnen und Anwohner. Man kann sich das so ähnlich vorstellen, wie heute das Dreiländereck, an dem die Grenzen dreier Länder und damit auch unterschiedliche Zuständigkeiten aufeinandertreffen.

An der Grillhütte angekommen, hatte die Raiffeisenbank bereits für Verpflegung gesorgt. Bei Steak, Würstchen mit Brötchen und kühlen Getränken hatten die Gäste Zeit, sich zu stärken und auf die zweite Etappe des Tages vorzubereiten: den Weg zu Fledermäusen und Glühwürmchen.

Gegen 21:00 Uhr startete Friedhelm Kurz für alle Interessierten einen kurzen Erklärfilm über heimische Fledermäuse. Um 21:30 Uhr wurde es dann spannend. Es ging zum Jagdrevier der Fledermäuse, wo die Tiere in der Dämmerung gut zu beobachten waren. Das Highlight waren aber sicherlich die hunderten von Glühwürmchen, die sich nach und nach entlang des Weges zeigten, als die Dämmerung zunahm. Die kleinen Leuchtkäfer verwandelten den Thalhauser Wald wie in einem Märchen und verzauberten die Wanderfreunde mit ihrem Licht.

Kurzinformation: Fledermäuse und Glühwürmchen

Fledermäuse:
In Deutschland sind über 20 Arten an Fledermäusen heimisch. Im Thalhauser Wald ist vor allem die Zwergfledermaus zu finden, die in der Dämmerung mit der Jagd beginnt. Die versierten Flieger orten ihre Beute mittels Ultraschall, welcher für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar ist. Sie ernähren sich überwiegend von Insekten und nicht von Obst oder Blut.

Glühwürmchen:
Die Population von Glühwürmchen hängt direkt von der Menge des Niederschlags ab, da sie sich hauptsächlich von Nacktschnecken ernähren, die es gerne feucht-nass mögen. Das Haupttreiben der Glühwürmchen kann im Zeitraum um den Johannistag bis Mitte Juli beobachtet werden. Glühwürmchen sind insbesondere in feuchten Gebieten von Laubwäldern - also rund um Wasserquellen - zu finden. Die Leuchtkäfer leben oft nur wenige Tage und sterben kurz nach der Paarung. Nur männliche Glühwürmchen können fliegen. Weibchen sitzen versteckt im Laub am Boden und warten darauf, dass sie ein Männchen findet.

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