Wie geht es in Fernthal weiter?
„Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Befragung wünschen sich (wieder) eine eigene, mit Personal besetzte Geschäftsstelle der Raiffeisenbank in Fernthal.“, so Konrad Breul, Vorstand der Genossenschaftsbank. Dieser Wunsch wurde in einigen persönlichen Gesprächen mit Bankangestellten und diversen Kommentaren in der Umfrage formuliert. Der Vorstand der Neustädter Genossenschaftsbank zieht dazu ein realistisches Fazit: „Die Raiffeisenbank besitzt in Fernthal keine eigene Immobilie und wäre somit immer auf das Eigentum anderer angewiesen. Dies birgt jedoch die gleichen Gefahren, wie in der bisherigen Filiale, nämlich die Gefährdung von Menschenleben und die Beschädigung des Eigentums Dritter durch Sprengungen. Dieses Risiko wollen und werden wir nicht eingehen. Eine mit Personal besetzte Geschäftsstelle wird es in Fernthal daher nicht geben.“
Dass es kein Zurück in die alten Räumlichkeiten gibt, stand bereits kurz nach dem Angriff auf den Geldautomaten in Fernthal fest. Zu groß waren und sind die Sorgen bei den Eigentümern und Bewohnern der Immobilie in der Dreischläger Straße.
Alternative Lösung vorgestellt
In der Umfrage setzt die Genossenschaftsbank stattdessen auf eine Alternative: einen Pavillon mit Geldautomat und SB-Terminal. Als möglicher Standort wird der Parkplatz vor der Kirche in Betracht gezogen. Die Idee wurde im Vorfeld mit Ortsbürgermeister Thomas Junior besprochen, der sich durchaus vorstellen konnte, dass der Gemeinderat diesem Vorschlag seine Zustimmung erteilen würde.
„93% aller Beteiligten würden einen Pavillon nutzen. 79% aller Teilnehmer*innen halten den vorgeschlagenen Standort für geeignet.“, freute sich Martin Leis, Vorstand der Raiffeisenbank. „Wir hatten eine Mehrheit erwartet. Aber dass diese so groß ausfällt, ist auch für uns eine erfreuliche Überraschung. Dieses Ergebnis ist für uns Auftrag und Verpflichtung. Wir werden unsere Planungen an diesem Votum ausrichten. Wir wissen, dass es vereinzelte Forderungen gibt, den Geldautomaten in einem massiv erbauten Gebäude unterzubringen - zum Beispiel in bestehenden Geschäften. Der Pavillon ist für uns jedoch eindeutig die Lösung mit den größten Vorteilen für alle Beteiligten. Pavillons für Geldautomaten sind inzwischen so konstruiert, dass der Schaden durch eine etwaige Sprengung in den Räumlichkeiten verbleibt und keine nennenswerte Druckwelle nach außen dringt. Es ist also extrem unwahrscheinlich, dass umstehende Passanten, Fahrzeuge oder Gebäude - wie zum Beispiel die Kirche - durch eine erneute Geldautomatensprengung verletzt oder beschädigt werden“, so Leis weiter und greift damit Anmerkungen auf, die besorgte Teilnehmende in der Umfrage geäußert hatten.
Der Standort bietet zudem weitere große Vorteile. „Es gibt ausreichend Parkplätze und die Umgebung ist gut beleuchtet. Zudem liegt der Standort direkt an der Hauptverkehrsstraße des Ortes und ist damit gut erreichbar und hervorragend einzusehen. All diese Kriterien sind für unser Sicherheitskonzept von großer Bedeutung.“ Das Sicherheitskonzept wird dem der übrigen Filialen der Raiffeisenbank Neustadt gleichen. Neben der Sicherung der Räumlichkeiten durch Videoüberwachung, Alarm- und Vernebelungsanlage, wird der Geldautomat mit Farbpatronen ausgestattet werden. Zudem wird ein Rollgitter im Eingangsbereich den Zugang außerhalb der Öffnungszeiten erschweren. Bei den Betriebszeiten der SB-Geräte richtet sich die Raiffeisenbank nach den Empfehlungen des Landeskriminalamts. Demnach wird der Pavillon täglich zwischen 6:00 und 23:00 Uhr zur Verfügung stehen.
Nun gilt es die Pläne der Genossenschaftsbank zu konkretisieren. Der Gemeinderat hat bereits zugestimmt und die Bank befindet sich mit der Ortsgemeinde nun in Gesprächen zur genauen Platzierung und Ausrichtung. Dann steht einem neuen Geldautomaten und SB-Terminal für die Bürger*innen der Region Fernthal nichts mehr im Wege.