Neustadt. "Das spannende und ereignisreiche Jahr 2023 endet für uns mit einem Jahresabschluss, mit dem wir sehr zufrieden sind", erklärt Vorstand Konrad Breul. Der erwirtschaftete Jahresüberschuss erlaubt der Bank eine deutliche Stärkung des Eigenkapitals, sodass die heimische Raiffeisenbank für die künftigen Herausforderungen robust aufgestellt ist.
Aus Bankensicht war vor allem die Zinswende sehr bedeutsam. Konrad Breul bringt die Entwicklung so auf den Punkt: "2022 hatten alle gelitten, 2023 konnten dann alle profitieren." Dass es für angelegtes Geld wieder nennenswerte Zinsen gibt, war für die Kundinnen und Kunden erfreulich - und für zahlreiche Bankmitarbeiter durchaus eine neue Erfahrung. Gerade die jüngeren Berater sind in den Beruf während der langen Niedrig- und Nullzinsphase gestartet und mussten sich nun erst einmal mit Sparbrief & Co. beschäftigen. Wie der Vorstand der Raiffeisenbank berichtet, waren die Kunden zunächst einmal zurückhaltend und begannen erst später damit, Gelder in höher verzinsliche Anlageprodukte umzuschichten. "Die meisten legen Geld weiterhin kurzfristig an, obwohl wir angesichts einer zu erwartenden Senkung des Leitzinses längerfristige Anlagen empfehlen", erläutert Vorstand Martin Leis.
Wachstum bei Kundeneinlagen
Unterm Strich vertrauten die Kunden ihrer Bank im vergangenen Jahr rund elf Millionen Euro mehr an, sodass die Kundeneinlagen auf fast 470 Millionen Euro zulegten. Rege nutzten Anleger die zahlreichen Angebote im Wertpapiergeschäft. Sie konnten damit erfolgreich gegen einen Realwertverlust arbeiten. Zu diesem kam es, da die Inflationsraten 2023 immer noch deutlich über den Guthabenzinsen lagen. Der Wertpapierbestand der Raiffeisenbank-Kunden stieg um 18 Prozent auf 245 Millionen Euro.
Stärkeres Kreditgeschäft
Der Blick auf das Kreditgeschäft zeigt ebenfalls ein Wachstum: Es stieg deutlich um 18 Millionen Euro auf 404 Millionen Euro. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf den gewerblichen Bereich sowie auf Investitionen in Bestandsimmobilien zurückzuführen. "Die Stimmung in der Wirtschaft ist schlechter als die tatsächliche Lage", resümiert Konrad Breul und bezeichnet die mittelständisch geprägte Wirtschaft in der Region als stabil. Bei den privaten Baudarlehen hingegen lautet das Fazit für 2023 laut Martin Leis "mehr als verhalten". Aufgrund der steigenden Baupreise und der hohen Zinsen kam es kaum noch zu Neubauvorhaben. Stattdessen gab es eine Renaissance des Bausparens. Dieses nutzen viele Familien, um das notwendige Eigenkapital anzusparen und um sich günstige Konditionen für ein späteres Baudarlehen zu sichern.
Geschäftsstelle nach einem Jahr fertig renoviert
Neben diesen Finanzthemen war die Raiffeisenbank stark mit dem Wiederaufbau der Neustädter Geschäftsstelle beschäftigt.
Bank-App sehr beliebt
Auch wenn Bargeld nach wie vor eine große Bedeutung für die Kunden hat, genießen die Online-Services eine immer größere Beliebtheit, wie Martin Leis und Konrad Breul ausführen. Inzwischen nutzen 75 Prozent der Kunden die digitalen Möglichkeiten. Allein auf die App konnte die Raiffeisenbank 2023 fast 1,4 Millionen Zugriffe verzeichnen. Die zahlreichen digitalen Transaktionen und das bargeldlose Bezahlen haben auch zu einer deutlichen Zunahme der Buchungsposten geführt.
Zu den positiven Nachrichten zählt auch, dass es der Genossenschaftsbank gelungen ist, die notwendigen Fachkräfte zu rekrutieren. Das gilt auch für die Ausbildungsplätze: Die drei Stellen für den Start im August 2024 sind bereits besetzt. Was die Zahl der Mitglieder betrifft, so liegt diese konstant bei knapp 11.500. Diese können sich angesichts der guten Geschäftsergebnisse auf eine gute Dividende plus Mitgliederbonus freuen. Profitieren konnten ebenfalls zahlreiche Vereine und Institutionen: Erneut konnte die Raiffeisenbank mehr als 100.000 Euro an fast 200 Empfänger ausschütten. (PM)